Zuerst wird das Gasdichteprofil berechnet. Dazu wird
Gl. (2.5) benutzt. Die Werte für und
sind in Abschnitt 4.3.2 gegeben.
hängt
ab von
,
,
,
und
z. Werte für
sind ebenfalls in Abschnitt 4.3.2 gegeben,
wurde bei der Flußberechnung
(Abschnitt. 4.5) ermittelt (nicht tabelliert),
und die Rotverschiebungswerte sind in Abschnitt 3.3
gegeben. Damit sind alle benötigten Größen bekannt. Man sieht
hier (vgl. Abschnitt 2.1.2.1) die
nur schwache Abhängigkeit der Bestimmung des Gasdichteprofils von
der Gastemperatur. Die Berechnung des Gasdichteprofils mit Hilfe des
Doppel-
-Modells geschieht in analoger Weise. Man beachte jedoch
die nichtlineare Addition der beiden Gasdichtekomponenten
(Abschnitt 2.1.2.1). In Abb. 5.1 ist das
Gasdichteprofil des Galaxienhaufens Abell 2063 für beide
-Modelle aufgetragen. Für
diesen Haufen wurden bereits die Modellfits in den Abb. 4.10 und
4.11 gezeigt.
Abbildung: Gasdichteprofil des Galaxienhaufens Abell 2063. Die
durchgezogene Linie stellt das mit dem einfachen -Modell
berechnete
und die gestrichelte Linie das mit dem Doppel-
-Modell berechnete
Profil dar. Man sieht, daß das Doppel-
-Modell die erhöhte
zentrale Flächenhelligkeit, als erhöhte zentrale Dichte
interpretiert, besser wiedergibt. In den weiter außen liegenden
Bereichen sind die Unterschiede jedoch gering.
Abbildung: Integrierte Gasmasse des Galaxienhaufens Abell 2063 in
Abhängigkeit des Radius'. Die
durchgezogene Linie stellt die mit dem einfachen -Modell
berechnete und die gestrichelte Linie die mit dem
Doppel-
-Modell berechnete Gasmasse dar.
Mit dem Gasdichteprofil ist auch das Gasmassenprofil gegeben. Mit dem Gasmassenprofil ist die integrierte Gasmasse, d. h. die Gasmasse innerhalb eines bestimmten Radius', gegeben. In Abb. 5.2 ist die integrierte Gasmasse für Abell 2063 in Abhängigkeit des Radius' gezeigt.
Beim Anblick der integrierten Gasmasse drängt sich
die Frage auf, bei welchem Radius man die Gasmasse eines Haufens
angeben soll.
sollte einerseits so gewählt werden,
daß Haufen unterschiedlicher Größe auf vergleichbare Weise
behandelt werden. Dies wäre bei einem absoluten Radius, z. B.\
, nicht gewährleistet, da man bei größeren
Haufen bei einer höheren Dichte als bei kleineren Haufen die Masse
bestimmt, und damit die Masse des größeren unterschätzt. Zum
anderen sollte innerhalb von
die Bedingung des hydrostatischen
Gleichgewichts möglichst gut erfüllt sein. Simulationen von
[EVRARD et al. 1996] zeigen, daß beide Bedingungen gut erfüllt sind,
wenn die Masse innerhalb eines Radius'
bestimmt wird, für
den gilt
Dabei ist
die mittlere Gesamtdichte innerhalb
und
die kritische
Dichte, definiert nach Gl. (2.25). Die Gasmasse wird
bei dem maximalen Radius
bestimmt, der die
Ungleichung (5.1) erfüllt.
Um die Gasmassenbestimmung
unabhängig von der Abschätzung der Gesamtmasse und deren
Fehlerquellen (Abschnitt 5.2) zu halten, wird zur Bestimmung
von
eine Proportionalität bei dem Radius
angenommen.
Das IHG sowie
die dunkle Materie in Galaxienhaufen sind ausgedehnt. Um die
Grenze zwischen einem Haufen und der Umgebung (Einfallzone) anzugeben,
wurde von [EVRARD et al. 1996] vorgeschlagen, d. h. die
(Gas-) Massen der Haufen werden innerhalb eines charakteristischen
Radius' angegeben. Um den Gasanteil eines Galaxienhaufens anzugeben
wird die Gasmasse durch die Gesamtmasse innerhalb des gleichen klar
definierten Volumens geteilt.
Durch bisherige Massenbestimmungen, z. B. [NEUMANN & BöHRINGER 1995, AWM 7,
mit radialem Temperaturprofil,] und [DAVID et al. 1995, 11
Galaxienhaufen,] wird ein Anteil der Gasmasse an der
Gesamtmasse von
gefunden. Die Gasmasse bestimme ich daher bei
dem maximalen
, der
erfüllt (vertikale, gestrichelte Linie in
Abb. 5.2).
Bei der Diskussion der Ergebnisse wird diese Annahme auf Konsistenz
überprüft (Abb. 6.12).