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Ergebnis

  Nach Anwenden dieser Auswahlkriterien bleiben von 90 Galaxienhaufen, die in dem gesteckten Rahmen komplett analysiert wurden, 61 übrig. Insbesondere fallen alle Haufen heraus, die durch die Zusammenstellungen (5) dazukamen und nicht schon in einer der anderen Durchmusterungen enthalten sind, d. h. die Stichprobe setzt sich komplett aus im RASS identifizierten Quellen zusammen. Von (6) sind in der Stichprobe noch 3 elliptische Galaxien/Galaxiengruppen enthalten: die 3, mit Ausnahme des Fornax Haufens, leuchtschwächsten Objekte NGC 4636, NGC 5044 (WP 23) und NGC 507a. Doppelhaufen, d. h. zwei Galaxienhaufen, die nahe beieinanderstehen und vermutlich im Begriff sind ineinanderzufallen und zu einem größeren Haufen zu verschmelzen, wurden getrennt behandelt.

Die Quellen für die Haufen dieser Stichprobe geben eine Vollständigkeit von tex2html_wrap_inline4251 an, wobei die durchsuchten Himmelsflächen der Durchmusterungen teilweise überlappen. Der größte Anteil der maximal fehlenden tex2html_wrap_inline6207 wird bei Galaxienhaufen nahe des Fluß limits der Durchmusterungen liegen. Die in dieser Arbeit angewendete Flußbegrenzung liegt wesentlich höher, so daß man davon ausgehen kann, daß die Vollständigkeit weit über tex2html_wrap_inline4251 liegt. Jedoch ist nicht auszuschließen, daß wegen der Abhängigkeit des Flusses nicht nur von der Zählrate, sondern auch von der Säulendichte des neutralen Wasserstoffs in der Sichtlinie und der Temperatur des IHGs, einige Haufen verpaßt werden könnten. Bei 17 untersuchten Haufen, bei denen weniger als ein Photon pro Sekunde registriert wurde, sind allerdings nur zwei Haufen ( tex2html_wrap_inline6211 ) dabei, die dennoch über der Flußbegrenzung liegen. Diese sind nun in der Stichprobe enthalten. Die Anzahl weiterer nichtberücksichtigter Haufen wird auf unter 3 abgeschätzt, was mit den oben gemachten Kommentaren auf eine Vollständigkeit von ca.\ tex2html_wrap_inline4251 führt. Diese ist ausreichend, um aussagekräftige Verteilungsfunktionen aufzustellen. Statistische Tests der Vollständigkeit, z. B. die tex2html_wrap_inline6215 -Methode von [SCHMIDT 1968], dürften bei dem hier untersuchten Volumen eher groß räumige Strukturen erkennen lassen, als tatsächlich eine verläßliche Maßangabe für die Vollständigkeit zu liefern.

Die Himmelsabdeckung beträgt nach Subtraktion aller nichtberücksichtigten Flächenabschnitte tex2html_wrap_inline6217 , also ca. zwei Drittel des gesamten Himmels. Zur Veranschaulichung der Verteilung sind in Abb. 3.1 die 61 Haufen der Stichprobe in einer Himmelskarte dargestellt, ebenso 12 Haufen, die projeziert in der galaktischen Scheibe liegen. In Abb. 3.2 ist ein Ausschnitt des Himmels im Rotverschiebungsraum zu sehen. Die Rotverschiebungen z wurden der NASA Extragalactic Database (NED, http://nedwww.ipac.caltech.edu/) entnommen. Die Galaxienhaufen sind in den Tabellen 3.1 und 3.2 mit Koordinatenangaben aufgelistet.

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Abbildung 3.1: Aitoff-Projektion der Galaxienhaufenverteilung. Angegeben sind galaktische Koordinaten. Die gefüllten Quadrate repräsentieren Galaxienhaufen mit tex2html_wrap_inline3604 . Alle gezeigten Haufen sind durch einen Röntgenfluß über dem Fluß limit von tex2html_wrap_inline6223 gekennzeichnet.

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Abbildung: Rotverschiebungsdiagramm eines Ausschnitts der Galaxienhaufenverteilung. Für alle gezeigten Haufen gilt tex2html_wrap_inline6223 und tex2html_wrap_inline3604 . Das Milchstraß enband zieht sich teilweise durch die Rektaszension tex2html_wrap_inline3612 .

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Tabelle 3.1: Tabelle der Koordinaten für die 61 Galaxienhaufen, die die Auswahlkriterien erfüllen, geordnet nach ihrer Zählrate. Die in Grad angegebenen Himmelskoordinaten Rektaszension (R. A.), Deklination (Dek.), galaktische Länge (LII) und galaktische Breite (BII) sind bezogen auf das Äquinoktium 2000.0. Sie wurden mit der in Abschnitt 4.2.1.1 beschriebenen Methode bestimmt. Weitere gebräuchliche Namen für diese Haufen sind in Tab. 4.5 angegeben. Fortsetzung ...

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Tabelle 5.1: ...Fortsetzung.

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Tabelle 3.2: Tabelle der Koordinaten für die 30 bearbeiteten Galaxienhaufen, die die Auswahlkriterien nicht erfüllen. Der Virgo-Haufen wird aus den oben genannten Gründen ausgeschlossen. Die Haufen zwischen PERSEUS und Abell 0539 einschließlich liegen projeziert in der galaktischen Scheibe. Die Haufen zwischen M49 und Abell 0548a einschließlich liegen unter dem Flußlimit. Der Röntgenfluß des Haufens Abell 3574 wird durch eine Punktquelle (Abschnitt 4.2.1.4) sehr nahe im Zentrum dominiert. Nach Abziehen eines Modells für diese Quelle sinkt die Zählrate für diesen Haufen unter das Limit.


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Thomas Reiprich
Sun Feb 14 18:22:39 MET 1999