Die hier (Abb. 6.12) an einer großen Anzahl von
Objekten nachgewiesene Tatsache,
daß mindestens ca. der Gesamtmasse von reichen Galaxienhaufen
baryonischer Natur ist, stellt die Standardtheorie der Entstehung der
Elemente (Nukleosynthese) und das Standard-Urknall-Modell (SUM) auf den
Prüfstand, z. B. [BRIEL et al. 1992], [WHITE et al. 1993b] und [BöHRINGER 1993].
Das SUM mit einer inflationären Frühphase setzt eine mittlere
Gesamtdichte voraus, die gleich der kritischen
Dichte ist, d. h.
. Unter der Annahme
sagt die Nukleosynthese einen Anteil der Baryonen an der
Gesamtmasse von
voraus. Nimmt man also an, daß
die Galaxienhaufen repräsentativ für die Zusammensetzung der
Materie sind, gibt es ein Problem, genannt die `Baryonen-Katastrophe'. Da
,
ist eine mögliche Erklärung eine Materiedichte unterhalb der
kritischen Dichte. Die Annahme der Repräsentativität der Haufen, sowie
deren Konsequenz wird gegenwärtig stark diskutiert.
Die vorliegende Arbeit untermauert mit der Messung eines hohen baryonischen
Anteils der Gesamtmasse an der bisher größten Auswahl von Haufen
die Notwendigkeit der Diskussion.