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Hintergrundskorrektur

   Unter der Annahme eines korrekt gemessenen, homogenen Röntgenhintergrunds in der Nähe des Galaxienhaufens, müßte die integrierte Zählrate eine Sättigung erreichen, d. h. ab tex2html_wrap_inline6291 hätte die Kurve eine Steigung von nahezu Null (Abb. 4.6). Leider gibt es Haufen, bei denen möglicherweise der Wert der Flächenhelligkeit des Hintergrunds zu hoch oder zu niedrig bestimmt wurde (z. B. bei EXO 0422 in Abb. 4.7). Aus diesem Grund wird für tex2html_wrap_inline6297 eine Parabel der Form tex2html_wrap_inline6299 numerisch an die Kurve angepaßt (ein über- oder unterschätzter Hintergrund geht quadratisch in diese Kurve ein, da die Ringfläche quadratisch steigt). Je nach Vorzeichen von m wird der Wert der Flächenhelligkeit des Hintergrunds um ein Prozent erniedrigt oder erhöht und die integrierte Zählrate erneut berechnet. Dieses Verfahren wiederholt sich so oft, bis daß\ |m| den Schwellenwert von tex2html_wrap_inline6305 unterschreitet. Dieser Wert liefert für eine angemessene Zahl von Iterationen (beschränkt auf 51) und dem Summanden von tex2html_wrap_inline6307 passable Ergebnisse. Im Fall von EXO 0422 führt diese Korrektur des Hintergrundwertes auf die Kurve in Abbildung 4.8. Mögliche Erklärungen dafür, daß die integrierte Zählrate nicht in eine Sättigung übergeht, sind z. B. eine Verteilung von diskreten Quellen in allen Segmentflächen oder ein abweichender, tatsächlicher Wert für den Hintergrund bei den Segmentflächen. Im ersten Fall wäre die korrigierte integrierte Zählrate zu bevorzugen, im zweiten die gemessene. In dem gezeigten Beispiel scheint nach Inspektion des Bildes letztere Erklärung die wahrscheinlichere.

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Abbildung 4.7: Bestimmung der integrierten Zählrate des Galaxienhaufens EXO 0422 unter Benutzung der gemessenen Flächenhelligkeit des Hintergrunds. Dieser Haufen wurde ausgewählt, um die Wirkung der Hintergrundskorrektur zu veranschaulichen. Bei den meisten anderen Haufen ist der Effekt kleiner. Man erkennt auch die geringere Belichtungszeit dieses RASS-Bildes an den größeren Poissonfehlern im Vergleich zu der pointierten Beobachtung von Abell 2029 (Abb. 4.8).

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Abbildung: Bestimmung der integrierten Zählrate des Galaxienhaufens EXO 0422 unter Benutzung der korrigierten Flächenhelligkeit des Hintergrunds (Beschreibung siehe Abschnitt 4.2.1.6). Die korrigierte Zählrate weicht jedoch nur um tex2html_wrap_inline3975 von der unkorrigierten ab. Diese Abweichung liegt innerhalb des statistischen Fehlers.


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Thomas Reiprich
Sun Feb 14 18:22:39 MET 1999