Web-Projekt Physik des Monats             November

Instrumente und Methoden;     Astronomie:     Ultraviolett


Die Bedeutung des ultravioletten Bereichs des Spektrums liegt darin, dass alle Sterne heisser als die Sonne sehr viel Strahlung bei kleinen Wellenlängen abstrahlen. Die Eigenschaften solcher heissen Sterne können bestens mit Hilfe der Feinstrukturen (Spektrallinien) im Spektrum bestimmt werden. Auch das Gas zwischen den Sternen verursacht Absorptionsstrukturen in dem bei uns registrierten Sternlicht.

Gemessen wird sowohl die Helligkeit in breiten Wellenlängenbereichen (Photometrie), als auch die Feinstruktur der Spektren und Spektrallinien (Spektroskopie). Die Photometrie liefert Information über die spektrale Verteilung der abgestrahlten Intensitäten und (im Wesentlichen unter Verwendung der Planck-Funktion) über die Temperatur der Objekte. Die Spektroskopie liefert Information über die Spektrallinien und (im Wesentlichen unter Verwendung der Boltzmann-Statistik) über die Bedingungen wie Temperatur und Dichte in den Gasen der Sternatmosphären und des Interstellaren Mediums (ISM).

Da fast alle Strahlung im UV-Bereich aus `Punktquellen' stammt, werden (ausser bei Photometrie mit dem HST) keine flächenhafte Abbildungen gewonnen.

Der ultraviolette Bereich des Spektrum wird in vier Teile gegliedert. Die Gliederung ist begründet durch die Wirkung der Erdatmosphäre, den optisch-technichen Möglichkeiten und Aspekte der Astrophysik. Nach anfänglichen Versuchen mit Raketen- und Ballon-Experimenten (aber immer noch, meistens für Testzwecke) wurden die weiteren Messungen mit Satelliten durchgefürt.

50 - 90 nm
EUV
90 - 120 nm
FUV
120 - 200 nm
mittel-UV
200 - 300 nm
nah-UV
Absorption: Ganze Erd- -atmosphäre Ozon in 35 km Höhe
Optik: speziell speziell normal normal
Missionen:
1960 -     Raketen Ballon Missionen
1968-1975 (P)     OAO2, ANS, TD1 OAO2, ANS, TD1
1972-1979 (S)   Copernicus Copernicus Copernicus
1978-1996 (S)     IUE IUE
1990 - (S)     HST HST
1992 - (S) EUVE      
1993-1996 (S)   ORFEUS    
1999 - (S)   FUSE    
Wissenschaft:
Sterne He-Limit, .. Lyman Serie, O5+, .. N5+, He+, C3+, Si2+, .. Fe+, Mg+, ..
ISM H Absorption H2 Abs., O5+, .. H, C+, C3+, .. Fe+, Mg+, ..

Missionen waren für Photometrie (P) oder Spektroskopie (S)

Siehe auch Aufsatz "Die ORFEUS ASTRO II Space Shuttle Mission - Wissenschaftliche Resultate" (de Boer & Kappelmann)


Autor: K.S. de Boer       Sternwarte, Universität Bonn, Auf dem Hügel 71, D-53121 Bonn
mail to: deboer@astro.uni-bonn.de
Veröffentlicht am 23.08.2000 im Jahr der Physik (www.physik-2000.de) auf www.astro.uni-bonn.de/~deboer/pdm/pdminstastuv.html
Fassung 2000.09.06