Die Astronomie hat die Physik und Mathematik als Basis (allerdings gingen, zu mesopotamischen Zeiten, die Physik und Mathematik aus der Astronomie hervor).
Der Unterschied zur Physik ist:
Physik = Experiment;
Astronomie = Beobachtung
In germanischen Sprachen: Sternwarte (warten und überwachen)
In romanischen Sprachen: Observatory (Ort zum Betrachten)
Die Astronomie hat immer "beobachtet", und dabei Positionen am Himmel und Zeitpunkte festgehalten. Seit etwa einem Jahrhundert macht die Astronomie auch Messungen (physikalischer Art) und es werden ausführliche mathematische Analysen durchgeführt. Seit der Raumfahrt werden auch "Proben" (z.B. Mondgestein, Sonnenwindgas) beschafft und wird vor Ort die Chemie analysiert (z.B. Mond, Mars, Jupiter).
Weitere Aspekte
Folgende Aspekte zeichnen die Astronomie im Vergleich zur Physik aus:
Die Objekte der Astronomie haben eine Geschichte, Evolution (Erde, Sterne, Galaxien).
Die Bedingungen, unter denen die Objekte der Astronomie existieren, sind im Labor nicht oder kaum reproduzierbar (die chemische Zusammensetzung des Sterngases, die Temperatur und die Prozesse im Sterninneren, die Leere des Raumes zwischen den Sternen).
Die Astronomie ist auch deswegen von Bedeutung, weil sie zeigt, dass die Geschichte der Menschheit nur eine kleine Episode im Universum ist; dass die Erde, die Sonne und daher die Menschheit nicht zentral im Universum stehen; dass Begegnungen mit Objekten im Planetensystem das Leben auf der Erde weitgehend vernichten können.
Schliesslich ist die Astronomie eine Wissenschaft, in der die historische Entwicklung sehr gut nachvollziehbar ist.
geschichtlich
Anfänge in der Positionsastronomie | Astrometrie |
Himmelsmechanik aus dem Planetensystem | Dynamik |
Spektroskopie, Photometrie | Astrophysik |
Modellrechnungen zu Sterne...Universum | Theorie |
nach Spektralbereichen
Radio-, mm-, sub-mm-, Infrarot- Astronomie
Optische Astronomie
UV-, Röntgen-, Gammastrahl-, Teilchen- Astronomie
nach Objekten
Im Sommersemester:
Struktur der Galaxis, Galaxien, Galaxienhaufen,
Struktur des Universums, Kosmologie
Ziel der Vorlesung ist es, eine breite Einführung in die Astronomie zu geben, um den Studenten in die Lage zu versetzen, eine Spezialrichtung zu wählen. Generell soll man nach bestandenem Vordiplom mit Nebenfach Astronomie in der Lage sein, einem Laien ohne Zögern und ohne Fehler die Grundlagen der Astronomie zu erklären sowie die meisten Laienfragen adäquat beantworten zu können. Dazu muss man nicht alle Formeln auswendig kennen, die meisten aber verstanden haben.
Literatur
Es gibt viele Bücher zur Astronomie mit schönen Bildern und ohne Formeln. Sie sind als Ergänzung zum Skriptum geeignet.
Ein gut ausgearbeitetes Buch für die gymnasiale Oberstufe und das
Grundstudium ist
o "Astronomie", PAETEC-Verlag, ISBN 3-89517-798-9,
inklusive CD-ROM mit Bildern.
Für viele der aufbauenden Vorlesungen der Astronomie gibt es Skripten. Wenn Sie Astronomie als Nebenfach betreiben wollen ohne eine Diplomarbeit in Astronomie anzustreben, reicht vorerst die Beschaffung des Buches "Astronomie" aus.
Viele Fachbücher gehen weiter als für eine Einführungsvorlesung
notwendig ist, wie z.B.
o Unsöld und Baschek, "Der neue Kosmos", Springer
o Scheffler und Elsässer, "Physik der Sterne und der Sonne", BI Mannheim
o Scheffler und Elsässer, "Bau und Physik der Galaxis", BI Mannheim
o K.R. Lang, "Astrophysical Formulae", Springer
o Carroll and Ostlie, "Modern Astrophysics", 1995
Eine anschaffung solcher Bücher lohnt sich,
wenn man sich tiefer mit der Astronomie auseinandersetzen will.
Das Skriptum des Teils I enthält
o Kopien der verwendeten Folien:
Diagramme, Formeln, Erläuterungenn in Telegrammstil
o ausgearbeitete Textteile
(die i.a. auch im Web zur Verfügung stehen)
Weitere Aufsätze und Informationen sind
über die Webseite erhältlich.
www.astro.uni-bonn.de/~deboer/eida